Zwei Fragen höre ich immer wieder. Gibt es das alles nicht fertig zu kaufen und willst Du damit auch einmal fahren? Meine Antworten könnte man sich denken, Ja und Ja! Meine Philosophie, über den Spaß am Basteln, muss hoffentlich nicht weiter erläutert werden. Ohne Spaß gäbe es, diesen eingeschlossen, keine 85 Beiträge zum Thema Modellbau. Fahren wollte ich ja eigentlich schon im Herbst 2018. Bis heute hat sich an dem Wunsch nichts geändert, allerdings konnte ich auch noch keine Baumaßnahme abschließen. Irgendwie war mir nichts gut genug. Dazu kommt auch ein weiterer Punkt. Ich habe nach 20 Jahren einen Neueinstieg erlebt, mit vielen Überraschungen und völlig neuen Erkenntnissen. Mit der wichtigsten aller Erkenntnisse, dem Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Der geneigte Leser wird das im Bauverlauf mitbekommen haben. Erfahrung bekommt man nur durch Praxis. Dieser Tatsache musste ich mich, immer wieder aufs Neue stellen.
Den Wunsch die Modelle auch zu fahren, ist aber immer ein Antrieb gewesen. Genau aus diesem Grund, hatte ich Ende 2019 ein Axial SCX10 II Raw Builders Kit gekauft. Keine Versuche, keine Experimente, nur aus dem Baukasten aufbauen und eine Fernsteuerung montieren. Die dazu notwendige Peripherie, hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon angeschafft. Als Fernsteuerung die FlySky GT3C, den Fahrtregler Hobbywing Quicrun 1080 und 3s LiFe-Akkus.
Meine Erwartungen hinsichtlich der schnellen Nutzung, hatten sich bewahrheitet. So hatte der SCX10 schon wenige Tage nach seinem Aufbau, die erste Probefahrt absolviert. Überraschend gut, wie ich noch einmal wiederholen möchte. Schon während des Aufbaus hatte mich die zentral angeordnete Motor- und Getriebeeinheit gestört. Ein typischer Scale Crawler hat seinen Motor nun einmal vorne. Das erforderte allerdings auch den Umbau weiterer Bauteile, wie Akkuhalterung und Lenkservo. Diese Herausforderung hatte ich ohne zu zögern angenommen. Der Weg zu einem schnell einsatzbereiten Crawler, war damit erst einmal zu Ende.
Aus dem SCX10 Fahrgestell und einer Cherokee-Karosserie ein Teamfahrzeug zu machen, war der neue Plan. Passende Cherokee Stoßstangen für vorne und hinten wurden angeschafft. Vor wenigen Wochen, dann die Möglichkeit eine V8-Motorenattrappe, mit angeflanschtem 2-Gang -Getriebe zu kaufen. Und auch gleich zugeschlagen. Auch diese Kombination war bei den ersten Probefahrten ein voller Erfolg.

Dann die Überlegung, eine lackierte China-Variante des Jeep JK, 4-türig zu kaufen. Wir erinnern uns, aus dem Baukasten heraus montieren und losfahren. Lackiert ist ja schon, in einem sehr ansprechenden orange!

Eine zügige Lieferung verstärkte die Erwartungshaltung. Nach dem Öffnen des Versandkartons, wechselte die Laune schlagartig ins Gegenteil. Die zum Vorschein kommende Farbe, auch orange, ist ein Schock. Keine Spur von Ähnlichkeit mit dem Foto vom Onlineshop. Zwei neue Erkenntnisse stehen ab sofort in der langen Liste.
- Die Farbe lackiere ich zukünftig selbst. Dann brauche ich mich über niemanden zu ärgern, wenn es nicht gefällt.
- Die Pferde nicht am Berg wechseln. Die englische Sprache hat dafür einen schönen Merksatz: Never change a running system.
Die gelieferte Farbe, war wie nachfolgend erkennbar orange, nur halt einige Farbnuancen entfernt. An dieser Stelle auch einige Worte zur Karosserie. Sie wird auf vielen Plattformen und von verschiedensten Anbietern angeboten. Meine Karosserie wurde von Banggood aus China geliefert. Optische Vergleiche haben keine gravierenden Unterschiede ergeben. Sie ist aus leichtem und sehr dünnem Kunststoff hergestellt. Die Details sind schön ausgebildet, auch lackiert, hier aber sehr oberflächlich. Der Lack ist seidenmatt. Die Abgrenzung des schwarz abgesetzten Innenraums, ist ebenfalls nicht konturenscharf. An den hinteren Türeinstigen ist zu sehen, was ich damit meine. Eine Schablone wurde wohl aufgelegt und der Innenraum dann schwarz lackiert. Der Unterboden ist weiß, mit Farb-Sprühnebel. Man kann insgesamt damit leben, ich habe da aber deutlich mehr Anspruch. Weitere Details sind Fenstereinsätze mit sauber, schwarz abgesetzten Fenstergummis. Daran gab es an meinem Modell nichts zu bemängeln. Hinter dem Kühlergrill gibt es eine Kühlerattrappe und daran befestigt die Scheinwerfergehäuse. Mit LEDs zu bestücken. Den Abschluss vorne bilden zwei sauber detaillierte Scheinwerfergläser. Hinten das gleiche, leider sind die Gläser nur zweifarbig, weiß und rot, mittig geteilt, eingefärbt. Das gibt es so im Original nicht.
Weiter geht es mit einer vollständigen Inneneinrichtung. Sie bedarf einiger Nacharbeiten, nach meiner Vorstellung zumindest. Die Sitzlehnen lassen sich montieren und von unten verschrauben. Spiegel mit verchromten Einsätzen sind ebenso beigefügt, wie die Haubenhalter und Türgriffen. An den mittels einschraubbarem Stift, beweglichen Türen, gibt es zudem eine Innenverkleidung. Für rund 60,-€ sollte man da eigentlich nicht meckern. Ist halt in meinem Fall eher auf den Ausrutscher bei der Farbbeschreibung zurückzuführen und im Weiteren meinen hohen Ansprüchen geschuldet. Unter dem Strich also doch eine Karosserie Empfehlung, für kleines Geld und viel Umfang. Besser machen kann man es ja nach eigenen Vorstellungen.

Das war es allerdings noch nicht mit meinen Problemen. Keine meiner Stoßstangen, vorne wie hinten, passen zum Jeep JK. Zu allem Überfluss ist das Schaltgetriebe zu hoch und breit, um im Kardantunnel des JK Platz zu finden. Die ersten, noch unvollständigen Trennarbeiten sind im Foto dokumentiert und auch noch nicht abgeschlossen. Hätte ich allerdings das originale SCX10 Getriebe weiterhin montiert, wäre jetzt anstelle der hinteren Sitzbank und einem Teil der vorderen Sitzlehnen, ein ziemlich großes Loch im Fahrzeugboden… 😥

Die Dämpferdome des SCX10 passen ebenfalls nicht unter den schon hoch eingebauten Ladeflächenboden. Also auch da wieder Löcher machen. Auf dem Foto nur die Anfänge, es muss noch deutlich größer herausgearbeitet werden.

Der JK macht so noch einen ziemlich aufgebockten Eindruck, mit nur 80 mm langen Dämpfern. Beim Einfedern sieht es dann aber weniger schlimm aus. Vielleicht wird das durch die noch nicht montierten Kotflügel noch verstärkt. Auf diesem leider nicht ganz so optimalen Bild, ist das Heck auch noch nicht vollständig abgesenkt. Das werde ich dann irgendwann noch nachholen…

Wird schnellstmöglich fortgesetzt…
English Version
And yet another construction site
I hear two questions again and again. Is it not possible to buy all this ready to use and do you want to ride it once? My answers you could imagine, yes and yes! My philosophy, about the fun of handicrafting, hopefully doesn’t have to be explained further. Without fun there would be, including this one, no 85 contributions to the topic of model making. Actually I wanted to drive in autumn 2018, but until today the wish hasn’t changed, although I haven’t been able to finish any construction work yet. Somehow nothing was good enough for me. There is also another point. After 20 years I have experienced a new start, with many surprises and completely new insights. With the most important of all insights, the difference between theory and practice. The inclined reader will have noticed this in the course of construction. You only get experience through practice. I had to face this fact again and again.
The desire to drive the models has always been a driving force. Exactly for this reason, I bought an Axial SCX10 II Raw Builders Kit at the end of 2019. No trials, no experiments, just build from the kit and mount a remote control. The necessary periphery, I had already bought at this time. As remote control the FlySky GT3C, the speed controller Hobbywing Quicrun 1080 and 3s LiFe batteries.
My expectations regarding the fast usage had been fulfilled. So the SCX10 had completed its first test drive only a few days after its installation. Surprisingly good, as I would like to repeat once again. Already during assembly, the centrally located engine and transmission unit had disturbed me. A typical scale crawler has its engine in the front. However, this also required the conversion of other components, such as battery holder and steering servo. I had accepted this challenge without hesitation. The way to a quickly ready to use crawler was over for the time being.
The new plan was to turn the SCX10 chassis and a Cherokee body into a team vehicle. Suitable Cherokee bumpers for front and rear were purchased. A few weeks ago, then the possibility to buy a dummy V8 engine with a flanged 2-speed gearbox. And also immediately closed. Also this combination was a complete success during the first test drives.

Then the consideration to buy a painted Chinese version of the Jeep JK, 4-door. We remember to assemble from the kit and drive off. Painted is already, in a very attractive orange!

A speedy delivery strengthened expectations. After opening the shipping carton, the mood suddenly changed to the opposite. The emerging color, even orange, was a shock. No trace of similarity with the photo from the online store. Two new findings are now on the long list.
- In the future I will paint the color myself. Then I don’t need to be angry with anyone if I don’t like it.
- Do not change the horses on the mountain. The English language has a nice saying for this: Never change a running system.
The delivered color was orange as shown below, just a few shades away. At this point I would like to say a few words about the body. It is offered on many platforms and by various suppliers. My body was delivered by Banggood from China. Optical comparisons did not show any serious differences. It is made of light and very thin plastic. The details are nicely made, also painted, but here very superficial. The varnish is silk matt. The border of the black interior is also not sharply contoured. On the rear door insets you can see what I mean by that. A stencil was probably put on and the interior was painted black. The underbody is white, with paint spray. You can live with it, but I have much more expectations. Further details are window inserts with clean, black window rubbers. There was nothing to criticize about this on my model. Behind the radiator grill there is a dummy radiator and the headlight housings are attached to it. To be equipped with LEDs. At the front two cleanly detailed headlight lenses form the end. At the back the same, unfortunately the glasses are only two-colored, white and red, split in the middle. This does not exist in the original.
We continue with a complete interior design. It needs some rework, at least according to my imagination. The seat backs can be mounted and screwed from below. Mirrors with chrome inserts are included as well as the hood holders and door handles. At the by means of screw-in pin, movable doors, there is also an interior lining. For about 60, – € one should not actually grumble there. In my case this is more due to a slip in the color description and my high demands. The bottom line is a bodywork recommendation, for little money and a lot of volume. You can make it better according to your own ideas.

But that was not it with my problems yet. None of my bumpers, front and rear, fit the Jeep JK. To make matters worse, the manual transmission is too high and wide to fit in the JK’s cardan tunnel. The first, still incomplete separation works are documented in the photo and are not yet finished. But if I had continued to mount the original SCX10 transmission, there would be a rather big hole in the floor instead of the rear seat and a part of the front seat backs…😥

The damper domes of the SCX10 also do not fit under the already high installed load floor. So make holes there again. On the photo only the beginnings, it must be worked out still clearly larger.

The JK still makes a rather jacked up impression with only 80 mm long dampers. But when the suspension is compressed, it looks less bad. Maybe this is intensified by the not yet mounted fenders. On this unfortunately not so optimal picture, the rear end is not yet lowered completely. I will make up for that sometime…

Will be continued as soon as possible…
Translation, with the kind support of deepl.com