Baustelle Fahrerhaus, Teil 4

Ein schöner Rücken kann sehr entzücken. Nach diesem Motto wurde das fehlende Element am Comanche Fahrerhaus maßstabsnah konstruiert. Grundlage war auch hier ein Foto, bei dem die fehlenden Maße, nach bereits bekannten Muster ermittelt wurden. Die Fahrzeugbreite von 1765 mm (ohne Spiegel) war Basis für die Ermittlung der Werte. Leider ist die Modell-Karosserie auch deutlich breiter als im Original. Unter dieser Annahme würden die errechneten Proportionen der Rückansicht nicht zum Original passen. Daher habe ich die 20% Überbreite noch zu den errechneten Werten addiert. Auf den Punkt gebracht, wird die Anordnung der Vertiefungen also leicht in die Breite gestreckt. Nachfolgend die ermittelten Werte.

Je Blechsicke eine Breite von 20,06 mm und die Höhe 40 mm. Der Steg zwischen den Blechvertiefungen ist 2,8 mm breit. Der Gesamtaufriss wird auf der Rückseite ausgemittelt. Zum Schluss noch der Radius der Einformung, 3,0 mm. Alle Werte werden natürlich gerundet, dass nur der Vollständigkeit halber.

In jedem Feld wird also vier mal eine Bohrung von 6,0 mm, jeweils an den Ecken gesetzt. Mit einem Cuttermesser werden die Flächen verbunden und dann ausgeschnitten. Das alles sieben mal…

Warum der Aufwand?

Für ein Bauteil, dass von der Ladefläche nahezu vollständig verdeckt wird!? Unbedingt ja, weil die Ladefläche ein weiteres Problem aufwirft; nichts passt wirklich zusammen. Ein Eigenbau wird daher nicht kategorisch ausgeschlossen. Im Forum wurden dies-bezüglich schon interessante Analysen diskutiert. Die Heckklappe entstammt unverkennbar dem Baukasten des Jeep Cherokee. Recht auffällig in Form des Türschloßes am unteren Rand der Heckklappe und der Einbuchtung für das Nummernschild erkennbar. Ein echter Comanche trägt auf der Rückseite seiner Heckklappe erhaben den Herstellerschriftzug „Jeep“. Letzlich soll mein Modell aber auch für den Fahrzeugtyp „Truggy“ verfügbar sein. Ob überhaupt, steht aber noch in den Sternen. Bei dieser Gattung wird komplett auf die Ladebordwände verzichtet und anstelle dessen ein Überrollkäfig auf dem Rahmen montiert. Siehe auch nachfolgende Fotos.

Eine Erklärung für diesen ungewöhnlichen Fahrzeugtyp will ich nicht unterschlagen. In Mitteleuropa sind solche Fahrzeuge nur im reinen Wettbewerb (Trail), überhaupt zu finden. Ihr Vorteil liegt im Fehlen entbehrlicher Blechteile, um den Aktionsspielraum und Freigängigkeit im Heckbereich, unter allen topografischen Gegebenheiten sicherzustellen. In der nächsten Stufe fangen dann die Wettkampf-Crawler an. Sie verzichten nahezu auf jegliche Karosserieteile, die Gemeinsamkeit zum Auto liegt in den vier Rädern.

Zugegeben ein Hammeraufwand für wenig Effekt und dazu noch teilweise verdeckt. Modellbauer vestehen da aber keinen Spaß und Kompromisse musste ich schon mehrfach an verschiedensten Stellen eingehen. Merke, der Weg ist das Ziel!

Wenn ich lese, was ich da gerade niederschreibe, bleibt auch Hoffnung, dass mich meine eigenen Ansprüche nicht auf die Knie zwingen. Irgendwie kann ich die absolute Realitätsnähe meiner Plastik-Modellbauzeit noch nicht ganz ablegen. Die leichten Lexanrenner meiner jüngeren RC-Vergangenheit hatten eindeutig andere Schwerpunkte. Am Ende baue ich das alles nur für die Vitrine! 😉

Natürlich nein, wird fortgesetzt …

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