3D-Druck hat Zukunft!

Zwei Tage und Nächte habe ich auf der Rockcrawler-Seite verbracht. Wer es nicht gesehen hat glaubt ohnehin nicht, was an Kreativität und Vielfalt dort versammelt ist. Nicht das es mir neu wäre. Meine Tochter näht Kleider aus vergangenen Jahrhunderten, in denen eine Frau mehr Stoff am Leib trug, als im Wühlkorb eines x-beliebigen Warenhauses je gestapelt sind. Mein Sohn zerlegt jedes Auto und es fährt nach dem Zusammenbau besser als vorher. Selbst meine Frau demontiert mich nach Belieben und ich funktioniere immer noch, sogar besser als vorher 🙂 …

Ein grundlegendes Problem aller individuellen Modellbauer ist die Beschaffung, oder besser Herstellung der benötigten Teile. Und der Bedarf ist so vielfältig wie unsere Welt. Eine perfekte Modellbauwerkstatt „sollte“ idealerweise einen umfangreichen Maschinenpark umfassen. Drehbank mit Fräsaufsatz, Säulenbohrmaschine und beliebiges Handwerkzeug zählen wohl dazu. Das damit etwas geht, wissen die meisten Enthusiasten.

Darüber hinaus konnte ich auch Verfahren wie die Foto-Ätztechnik kennenlernen. Damit lassen sich metallene Mikroteile, wie Gurtschlösser, 3D-Dekore und dergleichen herstellen. Leider ist es ein chemischer Prozess, mit sicherheitsrelevantem Gefährdungspotenzial. Also für den Hobbyanwender nur sehr bedingt, bis nicht geeignet.

Lasergefertige Kleinteile sind ein weiteres Betätigungsfeld, aber nichts fürs heimische Hobby und daher eher ein Bereich für die Modellbauindustrie. Dort zählt leider der am meisten nachgefragte Bereich und ist alleine finanzoptimiert, etwas was Modellbauer nur bedingt glücklich macht.

In neuerer Zeit kommt aber auch der 3D-Druck ins Spiel. Und genau damit habe ich noch gewaltigen Nachholbedarf. Das Ergebnis genügt nicht in allen Fällen meinen Vorstellungen. Gute Beispiele habe ich aber schon in den Händen gehalten. Absehbar werde ich mich wohl mit diesem Thema beschäftigen müssen. Soweit ich das bisher verstanden habe, wird ein Kunststoff, Filament genannt, ähnlich der Tintenstrahltechnik systematisch aufgebaut. Die nicht komplett glatte Oberfläche ist wohl nachher abschleif- und farbig anlegbar. Aber wohl auch hier gibt es Unterschiede, woher sie kommen ist mir noch nicht vollumfänglich klar. Ist es der Drucker alleine oder lässt sich die Qualität auch durch die einstellbare Druckqualität variieren? Für mich als Computerist gibt es feste Größen, denen ich auch blind vertrauen würde, aber die bauen keine 3D-Drucker! 

Im nachfolgenden Bild ist eine gelungene Druckausgabe zu sehen. Es wurde mir von einem Forums-Mitglied freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Noch ein wenig Feinstschliff und es würde meine Radkästen schöner abschliessen, als die mitgelieferten Gummiwürste. Der Erbauer des Kunstwerks hat leider die Produktion eingestellt. Wie ich lesen konnte, ist sein 3D-Drucker praktisch rund um die Uhr gelaufen. Das Risiko eines Druckabruchs kurz vor dem Ziel, immer mit eingeschlossen. Die Zermürbung kann ich mir gut vorstellen und seinen Schritt letztlich auch nachvollziehen. Wenn ein Hobby die Grenze zur Freiwilligkeit überschreitet, wird daraus eine Verpflichtung, mit allen Folgen!

Oben, die elegante Kotflügelverbreiterung für den Jeep Comanche im 3D-Druck-Verfahren.

Unten, die Gummi-Baukastenvariante, hier vom Kotflügel vorne links, sieht dagegen ziemlich grob aus. Dafür verringert er aber den unvermeidlichen Lackaustausch mit der unerbittlichen Natur.

Ein Zwischenfazit zum aktuellen Baustand. Ich tüftele an der Elektronik für die LED-Beleuchtung. Es wird eine Konstantstromquelle, die im Moment konstant nicht leuchtet. Ich zitiere meinen Elektronikguru: „Vier Bauteile und es geht nicht, echt unheimlich!“ 😉

Wird fortgesetzt …

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