Die Projektvorbereitung beginnt…

Vorab hatte ich schon erwähnt, dass ein Video meine Perspektive in Sachen Modellbau ziemlich durcheinander gewürfelt hat. Es kam so, ich suchte nach Tamiyas Toyota Pickup. Ein Link der Suchmaschine führte mich zu einem Videoportal und dort kämpfte sich ein wunderschöner Toyota Pickup im Kriechgang an einer Felskante entlang. Er war festlich beleuchtet, die Reifen legen sich am Steilhang in Falten und graben sich langsam bergwärts. Der Fahrer hat seinen Arm lässig aus dem Fenster gelehnt und steuert zielgenau entlang der Kante. Er hat wohl einiges vor, die Ladefläche ist mit Reservekanistern, Schlafsack, Abschleppseilen, Ketten und einem Reserverad gut gefüllt. Ein Felsabbruch wird aber zum unüberwindlichen Hindernis, die Fuhre sitzt auf dem Bodenblech fest. Ich denke noch glücklicherweise hat er einen Kameramann mit dabei, zu zweit schaffen die das bestimmt…

…eine Hand ragt plötzlich ins Bild und nimmt die fingernagelgroße Handschlaufe des Zughakens am Kopf der Seilwinde auf… Ich bin unendlich Technikbegeistert und habe auch schon einiges gesehen, aber gerade zweifelte ich an allem bisher dagewesenen. Hatte ich doch alles erwartet, aber das übertraf alle meine Vorstellungen und Erwartungen. Mir war jetzt schlagartig klar, dass ich modellbautechnisch etwas besonders verpasst hatte.

Die nun folgende Suche nach dem Hersteller kostet mich Tage und Nächte, alle meine Gedanken kreisen um diesen kleinen Wagen mit Seilwinde, dem unglaublichen Fahrwerk und alles täuschend echt, einfach nur Wahnsinn.

Jetzt fange ich an und suche mit Begriffen wie Scale Crawler, RC Crawler oder RC Trial und die Ergebnisse sind schier unglaublich. Hatte ich doch schon geglaubt alles in der Marke Tamiya gefunden zu haben, was ein anspruchsvoller Modellbauer sich wünschen kann, wurde ich jetzt auf den Boden der Tatsachen geknallt. Es war mir schlagartig klar, dass es ein neues bisher unbekanntes Ziel zu erreichen galt.

Dabei muss ich aber auch anmerken, dass nicht alles in den Videos meine ungeteilte Zustimmung findet. Der Maßstab für mich ist das das was realitätsgetreu aufgebaut und auch so bewegt wird. Videos mit Weitsprüngen und tauchenden Autos sind sicher beeindruckend und interessant was so geht, nur nicht für mich. Von einem typischen Geländewageneinsatz kenne ich vorwiegend eine bedachte und vorrausschauende Fahrweise. Wer will schon, ausser mit Absicht und zum Schaufahren ein teures Fahrzeug ruinieren und im schweren Gelände hängen bleiben. Risiken bleiben auch beim umsichtigen Geländeeinsatz bestehen. Das kann man natürlich auch anders sehen, aber es ist und wird sicher nicht das meinige…

Durch intensives Studium und beobachten der Fahrzeugdekore kommen erste Hersteller ans Licht. Allen voran ist wohl der Name RC4WD zu nennen. Im Umfang und Detailtreue nach meiner Meinung herausragend und sicher eine feste Größe. Weitere wunderschöne Modelle sind auch vom Hersteller RCModelex aus der Tschechischen Republik zu beschaffen. Bekannt sind auch Hersteller wie Axial und auch kleinere Hersteller wie BoomRacing. Die Liste ist keinesfalls vollständig und stellt auch keine Wertung dar. Gerne recherchiere ich für zukünftige Beiträge weitere Hersteller oder Bezugsquellen.

Nun beginnt der Weg zu meinem neuen Projekt endgültig. Die Rahmenbedingungen sind zumindest für mich schnell abgesteckt. Das Fahrzeug soll nicht auf Blattfedern fahren, die blockieren die Verschränkung bei wechselnden Höhendifferenzen an Vorder- und Hinterachse zu sehr. Außerdem arbeiten die Federungen etwas bockig und sehen auch ungelenkig aus. Was ich darunter verstehe ist auf nachfolgendem Video zu sehen. Gleich etwas vorspulen, der Filmer war leider zu sehr und lange aufs statischen Objekt fixiert. Es zeigt das Modell Trailfinder II des Herstellers RC4WD bei der ersten Ausfahrt in Originalkonfiguration. Bei starken Höhenunterschieden sackt die Karosserie ab und verliert an den restlichen Rädern teilweise den Bodenkontakt. Dass es mit dieser Konfiguration auch besser geht zeigen viele Videobeweise und dennoch ist das Ergebnis immer unbefriedigend. Ein gutes Beispiel will ich auch zeigen und habe dafür eine Jeep Cherokee Karosserie auf einem Axial SCX10-Chassis gewählt. Grundsätzlich will ich dazu auch keine Diskussion lostreten. Es wird sicher keine, für alle Seiten, akzeptable Lösung geben. Haben beide Varianten auch immer Vor- und Nachteile. Darauf komme ich aber noch zu einem späteren Zeitpunkt zurück!

Im nächsten Beitrag stelle ich erste Bilddetails meines Projektes vor.

Fortsetzung folgt…